Welche Unterlagen du bei der Wohnungsübergabe brauchst
Die Wohnungsübergabe ist ein wichtiger Schritt beim Aus- oder Einzug und sorgt für einen reibungslosen Wechsel zwischen dir und deinem Vermieter. Für eine stressfreie Übergabe empfiehlt es sich, alle relevanten Unterlagen griffbereit zu haben. So bist Du bestens vorbereitet und kannst Missverständnisse vermeiden.
Ob Übergabeprotokoll, Mietvertrag oder Nachweis bereits geleisteter Zahlungen – diese Unterlagen helfen dabei, den Zustand der Wohnung genau festzuhalten. Damit sicherst Du dich ab und hast im Fall von Rückfragen alles dokumentiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Alle erforderlichen Unterlagen zur Wohnungsübergabe bereithalten, darunter Mietvertrag, Übergabeprotokoll und Zahlungsnachweise.
- Übergabeprotokoll mit Fotos anfertigen und alle Schlüssel vollständig übergeben und quittieren lassen.
- Quittungen und Nachweise eigener Reparaturen sichern Ansprüche bei Kaution und belegen getätigte Arbeiten.
- Energieausweis sowie aktuelle Zählerstände zur Wohnungsübergabe vorlegen und dokumentieren.
- Bedienungsanleitungen und Unterlagen technischer Geräte oder Einbauten zur transparenten Übergabe bereithalten.
Übergabeprotokoll für Wohnung und Schlüssel anfertigen
Ein Übergabeprotokoll ist bei der Wohnungsübergabe unverzichtbar, da es den Zustand Deiner Wohnung samt aller Räume und Einbauten festhält. Du solltest alle sichtbaren Schäden, Gebrauchsspuren oder Besonderheiten genau dokumentieren – am besten zusammen mit dem Vermieter. Das Protokoll schützt dich vor späteren Streitigkeiten, denn beide Parteien unterschreiben das Dokument.
Vergiss nicht, auch die genaue Anzahl und Art sämtlicher Wohnungsschlüssel im Protokoll zu vermerken. Dazu gehören Hauptschlüssel, Briefkastenschlüssel und etwaige Kellerschlüssel. Übergibst Du dem Vermieter alle einbehaltenen Schlüssel, lass dir den Empfang dieser ebenfalls schriftlich bestätigen.
Es empfiehlt sich, während des Rundgangs Fotos von allen relevanten Bereichen zu machen. Diese können dem Protokoll angehängt werden und dienen als zusätzlicher Nachweis für den Zustand der Wohnung beim Auszug. Damit bist Du optimal abgesichert und weißt jederzeit, welche Punkte wann und wie festgehalten wurden.
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Mietvertrag und alle Nachträge bereithalten

Den Mietvertrag solltest Du bei der Wohnungsübergabe unbedingt griffbereit haben. Er dient als Grundlage für alle Regelungen zwischen dir und deinem Vermieter und enthält zentrale Informationen, wie die genaue Adresse, den Beginn und das Ende des Mietverhältnisses sowie Vereinbarungen zu Schönheitsreparaturen oder besonderen Pflichten. Gerade wenn es um Fragen zum Zustand der Wohnung oder zu Ansprüchen bei Aus- oder Einzug geht, ist der Vertrag oft entscheidend.
Hast Du im Laufe der Mietzeit Nachträge erhalten, etwa wegen einer Mieterhöhung, einer Änderung der Hausordnung oder besonderer Absprachen, bring auch diese Dokumente mit zur Übergabe. Nur so hast Du einen vollständigen Überblick über sämtliche vertraglichen Änderungen. Dadurch lassen sich Unstimmigkeiten vermeiden, falls Meinungsverschiedenheiten mit dem Vermieter auftreten sollten.
Oft wird auch verlangt, dass bestimmte Vereinbarungen beim Auszug noch einmal vorgezeigt oder nachgewiesen werden. Mit sämtlichen Unterlagen beweist Du genau, was vereinbart war – vom übernommenen Mobiliar über bauliche Veränderungen bis hin zu Sonderkonditionen. So steht einem klaren und rechtssicheren Abschluss nichts im Weg.
Quittungen über Nebenkosten- und Mietzahlungen vorlegen
Um einen reibungslosen Ablauf bei der Wohnungsübergabe sicherzustellen, solltest Du Quittungen über alle geleisteten Miet- und Nebenkostenzahlungen bereithalten. Diese Belege zeigen, dass Du deinen finanziellen Verpflichtungen während der gesamten Mietdauer zuverlässig nachgekommen bist. Besonders praktisch ist es, wenn Du die Quittungen sortiert nach Zeiträumen mitbringst, sodass eventuelle Rückfragen direkt geklärt werden können.
Der Vermieter kann anhand dieser Unterlagen nachvollziehen, ob sämtliche Mieten und Abschläge für Betriebskosten wie Heizung oder Wasser beglichen wurden. Für dich bedeutet das zusätzliche Sicherheit: Sollte es während des Auszugs zu Unklarheiten über Rückstände kommen, kannst Du mit den vorliegenden Zahlungsnachweisen belegen, dass keine offenen Forderungen bestehen.
Im Regelfall reichen Kontoauszüge aus, auf denen die jeweiligen Überweisungen klar erkennbar sind. Noch besser geeignet sind vom Vermieter abgestempelte Quittungen, falls Du Zahlungen bar oder per Überweisung getätigt hast. Mit diesen Nachweisen schaffst Du Transparenz und stärkst Deine Position, falls doch einmal Uneinigkeit entstehen sollte – so gehst Du vorbereitet in die Wohnungsübergabe.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. – Wladimir Iljitsch Lenin
Nachweise für durchgeführte Reparaturen präsentieren
Es kann immer vorkommen, dass während der Mietzeit kleine oder größere Schäden in der Wohnung entstehen. Falls Du solche Reparaturen auf eigene Kosten hast durchführen lassen, ist es wichtig, die entsprechenden Nachweise zur Wohnungsübergabe bereitzuhalten. Dazu zählen beispielsweise Rechnungen von Handwerkern oder Materialbelege für selbst erledigte Arbeiten.
Mit diesen Dokumenten belegst Du eindeutig, welche Maßnahmen Du ergriffen hast, um den ursprünglichen Zustand der Wohnung wiederherzustellen. Das verschafft dir nicht nur Klarheit im Gespräch mit dem Vermieter, sondern schützt dich auch vor möglichen doppelten Forderungen. Bitte achte darauf, alle Arbeiten detailliert zu dokumentieren – inklusive Datum, Umfang und Art der Reparatur.
Idealerweise legst Du auch Fotos vom Schaden sowie vom abgeschlossenen Arbeitsfortschritt bei. So kann der Vermieter nachvollziehen, wie sorgfältig und umfassend Du die Mängel behoben hast. Letztlich trägt eine saubere Aufbereitung dieser Unterlagen dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und die Rückgabe der Kaution zu beschleunigen.
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| Unterlage | Bedeutung bei der Wohnungsübergabe |
|---|---|
| Übergabeprotokoll | Dokumentiert den Zustand der Wohnung und alle Schlüssel, schützt vor späteren Streitigkeiten. |
| Mietvertrag und Nachträge | Legt die Basis aller Vereinbarungen fest und dient als Nachweis für Rechte und Pflichten. |
| Quittungen über Miet- und Nebenkostenzahlungen | Belegen, dass sämtliche Zahlungen korrekt erfolgt sind, verhindert Diskussionen über Rückstände. |
| Nachweise für durchgeführte Reparaturen | Beweisen, dass alle angefallenen Mängel ordnungsgemäß behoben wurden. |
| Energieausweis | Informiert über die Energieeffizienz der Wohnung, ist gesetzlich vorgeschrieben. |
| Zählerstände/Ablesebelege | Dokumentieren den Verbrauch von Strom, Wasser und ggf. Gas zum Zeitpunkt der Übergabe. |
| Unterlagen zu technischen Geräten/Mobiliar | Erleichtern die Übergabe von Einbauten, Geräten oder Möblierung mit Funktionsnachweis. |
| Alle Wohnungsschlüssel | Vollständige Übergabe ist Voraussetzung für die Rückzahlung der Kaution. |
Aktuellen Energieausweis bereitstellen

Bei der Wohnungsübergabe spielt der Energieausweis eine entscheidende Rolle, da er dem neuen Mieter oder Eigentümer Auskunft über den Energieverbrauch der Wohnung gibt. Dieses Dokument enthält wichtige Informationen wie den jährlichen Energieverbrauch, die Art der Heizung sowie Angaben zum Baujahr und zur energetischen Qualität des Gebäudes.
Du solltest daher unbedingt darauf achten, einen aktuellen Energieausweis parat zu haben und diesen deinem Vermieter beziehungsweise Nachmieter vorzulegen. In vielen Fällen ist dies sogar gesetzlich vorgeschrieben und kann bei Fehlen mit Bußgeldern belegt werden. Der Energieausweis muss spätestens zur Übergabe vorgelegt werden, um Transparenz über die zukünftigen Energiekosten zu schaffen.
Achte auch darauf, dass alle Daten im Ausweis korrekt sind und keine abgelaufene Version präsentiert wird. Sollte Dein Energieausweis während Deiner Mietzeit erneuert worden sein, bring am besten das aktuelle Exemplar mit. Auf diese Weise verhinderst Du Missverständnisse und trägst dazu bei, dass die Wohnungsübergabe reibungslos verläuft.
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Alle erhaltenen Schlüssel für die Rückgabe sammeln

Für eine reibungslose Wohnungsübergabe ist es wichtig, alle Schlüssel, die Du im Laufe der Mietzeit erhalten hast, bereit zu halten. Dazu gehören nicht nur die Haustür- und Wohnungsschlüssel, sondern auch Nebenschlüssel für beispielsweise den Briefkasten, den Keller, die Garage oder gemeinsam genutzte Räume wie Waschküche oder Fahrradkeller. Es empfiehlt sich, zuvor nachzuzählen und sicherzustellen, dass wirklich kein Schlüssel fehlt oder versehentlich verloren gegangen ist.
Achte darauf, auch eventuell nachgemachte Exemplare abzugeben – sie zählen ebenfalls zur vollständigen Übergabe dazu. Der Vermieter möchte nachvollziehen können, dass sämtliche Zugangsmöglichkeiten ausschließlich wieder in seiner Hand sind. Notiere am besten die genaue Anzahl aller übergebenen Schlüssel im Übergabeprotokoll und lasse dir bestätigen, dass alles vollständig abgegeben wurde.
Die vollständige Rückgabe ist oft Voraussetzung dafür, dass Deine Kaution zeitnah zurückgezahlt werden kann. Solltest Du einen Schlüssel verloren haben, sprich dieses Thema offen an und halte gegebenenfalls schon eine Erklärung oder sogar den Betrag für ein neues Schloss bereit. Mit dieser Sorgfalt beim Sammeln und Übergeben der sämtlichen Schlüssel minimierst Du das Risiko späterer Unklarheiten oder Forderungen seitens des Vermieters.
Belege für abgelesene Zählerstände mitbringen
Ein oft unterschätzter, aber sehr wichtiger Schritt bei der Wohnungsübergabe ist das Mitbringen von Belegen zu den abgelesenen Zählerständen. Beim Auszug solltest Du alle relevanten Werte für Strom, Wasser und – falls vorhanden – Gas exakt dokumentieren. Optimal ist es, wenn Du die Zähler gemeinsam mit deinem Vermieter oder einer beauftragten Person abliest. Halte dabei am besten direkt im Übergabeprotokoll fest, welche Zahlen zum Zeitpunkt der Übergabe gelten.
Mit diesen Nachweisen kannst Du jederzeit belegen, welchen Verbrauch Du tatsächlich bis zu deinem Auszug verantwortest. Das schützt dich vor nachträglichen Forderungen bei Unstimmigkeiten über den Endstand der Abrechnung und sorgt für maximale Transparenz. Am einfachsten gelingt dies mit Fotos der jeweiligen Zählerstände, auf denen eindeutig das Datum erkennbar ist. Ergänzend dazu kann es sinnvoll sein, Bestätigungen des Versorgers oder spezielle Ablesebescheinigungen vorzulegen, falls diese zur Verfügung stehen.
Diese Sorgfalt zahlt sich besonders aus, falls mehrere Parteien das Haus nutzen oder zwischenzeitlich Umbauten stattgefunden haben. So stellst Du sicher, dass ausschließlich Dein eigener Verbrauch berücksichtigt wird und es keine Missverständnisse mit Nachmietern oder dem Energieversorger gibt.
Unterlagen zu technischen Geräten oder Einbauten bereithalten
Bei der Wohnungsübergabe lohnt es sich, Anleitungen, Garantiescheine und Rechnungen für technische Geräte oder fest eingebaute Ausstattung bereitzuhalten. Dazu zählen beispielsweise die Bedienungsanleitung für den Herd, die Waschmaschine, den Geschirrspüler oder die Heizungsanlage sowie eventuell vorhandene Fernbedienungen. Mit diesen Unterlagen hilfst Du dem Nachmieter oder Vermieter dabei, alle Funktionen problemlos nutzen zu können.
Achte darauf, sowohl Originalunterlagen als auch Kopien vorzulegen, falls einzelne Dokumente wieder benötigt werden könnten. Dies gilt vor allem bei hochwertigen Einbauten oder noch laufenden Garantien – so weist Du nach, dass Reparaturen im Bedarfsfall unkompliziert abgewickelt werden können. Gerade bei technischen Geräten ist es hilfreich, wenn direkt erkenntlich ist, ob bestimmte Wartungen durchgeführt wurden oder wie die Inbetriebnahme abläuft.
Bedenke, dass vollständige Unterlagen oftmals ein deutliches Zeichen von Sorgfalt sind. Sie schaffen Vertrauen und zeugen davon, dass Du alles gewissenhaft gepflegt hast. Sind Handbücher, Schaltpläne oder Service-Kontakte vorhanden, solltest Du diese ebenfalls weitergeben. So wird die Übergabe für beide Seiten besonders transparent und stressfrei.